Montag, 3. Mai 2010

Ist John Higgins bestechlich?

Für 300.000 Euro würde Higgins vier Frames verlieren und somit Wettbetrügern zu einem Gewinn verhelfen.

John Higgins und sein Manager Pat Mooney wurden von der britischen Zeitschrift News of the World dabei gefilmt, wie die beiden zustimmten, dass Higgins vier Frames in vier unterschiedlichen Turnieren verlieren sollte. Die Zeitschrift, welche sich als Wettsyndikat ausgab, fädelte diesen Betrug in Kiew ein, wo es auch darum ging die Turniere der World Series of Snooker in die neue World Players Tour Championship aufgehen zu lassen. Pat Mooney ist nämlich nicht nur der Manager von John Higgins, sondern auch Mitglied des neu gewählten Vorstandes der WPBSA.

Der Zeitpunkt dieser Meldung könnte schlechter nicht sein. Heute beginnt das Finale der Snooker Weltmeisterschaft und Barry Hearn, Kopf der WPBSA, will die Maintour gründlich umstellen und Snooker wieder zum Publikumsliebling Nr. 1 machen. Und nun diese Schreckensmeldung.

Das meint Sascha Lippe, mehrfacher Deutscher Meister, zu der unglaublichen Nachricht: "Es ist ein Schock für die ganze Snookerwelt. Vor Allem da John Higgins eigentlich immer als der gute Junge aus der Nachbarschaft galt und einer der nettesten, wenn nicht der netteste Spieler im Circuit ist. Gerade ihm hätte man sowas am allerwenigsten zugetraut. Es ist schade, sehr bedauerlich und wirft einen großen Schatten auf den Snookersport und sein Image als Gentlemen-Sport. Snooker befindet sich gerade in einem großen und wichtigem Richtungswechsel und deshalb ist das Timing ganz besonders schlecht. Aber im Endefekt war es nur eine falsche Entscheidung eines einzelnen Sportlers und darf dem Sport nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Das Spiel Snooker ist nachwievor unheimlich vielseitig, anspruchsvoll und vor Allem unterhaltsam. Und deshalb schauen, spielen und lieben wir diesen Sport."

Barry Hearn wird innerhalb der nächsten 24 Stunden bekannt geben, ob John Higgins eine lebenslange Snookersperre erhält.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen