Montag, 8. Dezember 2014

"I don't want to stop now. I'm enjoying it."

Grau geworden ist er, so ein bisschen an den Schläfen und eine kleine Stelle am Oberhaar, Ronnie O'Sullivan. Dem HD-Fernseher entgeht nichts mehr, alles wird aufgedeckt, jedes Manko, jeder Fehler.
Auch gestern Abend beim Finale der UK-Championship wurde jeder Fehler gnadenlos bestraft. Ein Finale der derzeitigen Publikumslieblinge des Snookersports. Ronnie O'Sullivan und Judd Trump spielten das Finale im wichtigsten Turnier nach der Weltmeisterschaft. Kurzweil für den Snookerzuschauer, eine Augenoper für den Snookerspieler des Amateurlagers.
Graue Haare? Kein Augendeut auf baldiges Rentnerdasein beim Vizeweltmeister O'Sullivan. Gnadenlos legte er sich die Kugeln zurecht und führte bald mit 9:4. Trump blieb bis dahin nur das Zupfen an seiner Augenbraue. Dann kam das, was der Zuschauer an diesem Sport so liebt. Mit dem Rücken zur Wand holte sich Trump fünf Frames in Folge. 90 Minuten Feuerwerk der Snookerkunst mit Breaks von 120, 127, 86 und 67 Punkten halfen ihm dabei, den Decider zu erzwingen. 9:9, 18 Frames waren gespielt und nun lief alles auf den Gewinn eines einzelnen Frames hinaus. Ronnie O'Sullivan fummelte irgendwie ein 51er Break auf den grünen Teppich, was ihm dabei half diesen entscheidenden Frame zu gewinnen. "Ich kann kaum glauben, gewonnen zu haben." äußerte sich ein sichtlich erschöpfter O'Sullivan. "Ich möchte nicht in jedem Finale gegen Judd spielen. Das fühlt sich so an als wäre ich kurz vor der Rente, so dynamisch und explosiv kommt er daher"
Viel Pause haben die beiden nicht. Am kommenden Mittwoch beginnen bereits die Lisboa Open, ein Turnier der PTC-Serie.

Montag, 24. November 2014

Stateczny, Dietzel und Burot im Meistertaumel

Breuer, Lippe, Dietzel, Eisenstein

Nun hat er es endlich geschafft. In seiner dritten Finalteilnahme hintereinander hat Roman Dietzel seinen ersten Deutschen Snookertitel bei den Herren inne. Der 24-jährige Spieler des SC 147 Essen bezwang im Finale der Deutschen Meisterschaften in Bad Wildungen den Hannoveraner Sascha Breuer mit 4:2. Breuer kann sich aber immerhin mit dem Highest Break, einer 92, des Turniers trösten. Die beiden dritten Plätze gingen an Jan Eisenstein und Sascha Lippe.
Gieze, Stateczny, Zehentner, Kampmann

Bei den Damen konnte sich Diana Stateczny den deutschen Meistertitel sichern, gefühlt wie schon seit eh und je. Es war übrigens ihre fünfte Goldmedaille. Die Wuppertalerin besiegte im Finale Jennifer Zehentner aus Pforzheim mit 3:1. Die dritten Plätze gingen an die Kielerin Liza Giese und Yvonne Kampmann vom SB Horst.

Thode, Burot, Schröder, Karg
Auch bei den Senioren gab es eine erfolgreiche Titelverteidigung. Mario Burot aus Berlin gewann das Finale mit 3:2 gegen den Rüsselsheimer Olaf Thode. Die Turnierorganisatoren hatten sich für den Seniorenwettbewerb ein schönes Finalprogramm überlegt. Achtelfinale bis Finale sollten an einem Tag gespielt werden, was sich dann leider länger hinzog, als geplant. Turnierdirektor Stefan Kraus ließ somit die beiden Protagonisten des Finales um 8:00 Uhr des dritten Turniertages antreten. 8:00 Uhr morgens ist eine denkbar unwürdige Uhrzeit zum Framebeginn im Leben eines Snookerspielers. Den dritten Platz teilten sich Günther Karg aus Kempten und Frank Schröder aus Karlsruhe.

Dienstag, 18. November 2014

Kleckers für Deutschland

Vom 19. bis zum 29. November finden die Weltmeisterschaften der Amateure im indischen Bangalore statt. Der einzige Vertreter der deutschen Farben ist der Essener Lukas Kleckers. Der amtierende, deutsche Meister hat gerade vier trainingsintensive Wochen an der Snookerakademie in Sheffield verbracht.

Ergebnisse aus Bangalore findet ihr hier: http://ibsf.info/turnieje/2014/ms/en/msm_2014.php

Sonntag, 6. April 2014

Rekordmann Ding

Enter the Dragon: Ding Junhui
Nun hat Ding Junhui auch die China Open gewonnen. Er besiegte im Finale in Beijing den Titelverteidiger Neil Robertson mit 10:5. Für Junhui ist es bereits der fünfte Turniersieg in dieser Saison. Seit der Saison 1990/91 hat es kein Spieler geschafft, so viele Turniere in einer Spielperiode zu gewinnen. Damals war es Stephen Hendry, der das unmöglich geglaubte möglich machte.
Die Saison neigt sich dem Ende entgegen und die Snookerfans fiebern der Weltmeisterschaft entgegen. Letzte Station vor der Sommerpause und das Warten auf einen Titel, den Ding Junhui noch nicht gewinnen konnte.

Sonntag, 30. März 2014

Hawkins schnellt zum Sieg in Preston

Barry Hawkins mit Siegerpokal
Da stellt man sich ein Getränk kalt, um am Samstagabend dem Snookersportfinale auf Eurosport zu fröhnen und was passiert? Es gibt ein schnelles 4:0, das Getränk ist noch nicht einmal angenippt und die Kontrahenten verlassen bereits die Arena. Ja, es ging sehr schnell am gestrigen Samstag, denn Barry Hawkins gewann das PTC-Finale mit 4:0 deutlich gegen seinen Trainingspartner Gerard Greene. Dabei ist Hawkins nur als Nachrücker in das Finale der PTC-Turniere gekommen. Für das Finale in Preston qualifizierten sich die besten Spieler der European Tour und der Asian Tour und Stuart Bingham hatte das Kunststück fertig gebracht, sich über beide Touren für das Finale zu qualifizieren. Somit wurde ein Platz für Barry Hawkins frei. 100.000 britische Pfund konnte sich der der sympathische Engländer für seinen Finalsieg in die Tasche stecken, für einen Nachrücker nicht übel.

Mittwoch, 19. März 2014

Die Ronnie O'Sullivan Show

Am kommenden Dienstag um 17:15 Uhr wird die Welt der O'Sullivan-Fans vor Begeisterung verzückt in die Luft springen, wenn der fünffache Weltmeister seine erste Fernsehshow beginnt. Eurosport, the home of snooker, hat einen Exklusivvertrag mit dem englischen Zuschauermagneten abgeschlossen. Lassen wir uns überraschen, ob es O'Sullivan auch zum besten Anchorman des Snookersports schafft. Eine weitere Sendung ist für den 15. April geplant. Den Trailer findet ihr hier: http://www.youtube.com/watch?v=xEtpDZd9x0E

Sonntag, 16. März 2014

Shaun Murphy siegt in Haikou

Lasst uns mal nachdenken - wann hat Shaun Murphy eigentlich das letzte Mal ein großes Turnier gewonnen? Es war 2011, also vor drei Jahren. Man kann schon fast sagen "damals", als Murphy den Siegerpokal beim Finalturnier der PTC in Dublin in die Luft hielt. Nun hat der Engländer einen weiteren Pokal in seiner Siegesvitrine, die Trophäe der World Open. Shaun Murphy gewann das Finale in China gegen seinen guten Freund Mark Selby mit 10:6. Es ist der fünfte Maintourturniersieg für den Weltmeister von 2005 in seiner 17-jährigen Profikarriere.

Dienstag, 4. März 2014

Mad Max O´Sullivan

Das Finale der Welsh Open ist der Gesprächsstoff in allen Billardlokalen und -vereinen dieser Welt. Wenn ihr nun diese Woche nicht mitreden könnt, dann habt ihr am letzten Sonntag ganz schön was verpasst.

Ronnie O´Sullivan gewinnt das Finale der Welsh Open gegen Ding Junhui in unnachahmlicher Weise. Als hätte James Cameron persönlich das Drehbuch zu diesem Finale geschrieben, beendet der amtierende Weltmeister das Match mit einem Maximum. Und was war das für ein Maximum, als könnte der Londoner keinen Ball verschießen, jede Position erscheint wie ein "Ach ja, so hätte ich den auch gespielt". Nur die letzte Rote, die lässt uns an unseren Fähigkeiten als Spieler zweifeln. Die zeigt uns, warum Ronnie O´Sullivan ein wenig anders ist als andere Snookerspieler und gibt uns Gesprächsstoff zwischen unseren Trainingseinheiten. Falls ihr nun wirklich nicht wisst, von welcher Roten ich spreche, gibt es ja youtube. Dort kann man diesen unglaublichen, roten Ball mit links noch ein paar Mal bewundern.
War es nun Glück oder Können? Wir werden es nicht erfahren, aber erinnern werden wir uns und sprechen werden wir darüber, immer wieder.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Keine PTC in England

In der kommenden Saison wird es nur noch sechs Turniere der European Tour geben. Dabei werden diese nicht auf dem britischen Festland stattfinden. Laut Barry Hearn dienen die ET-Turniere dazu, den Sport in Europa bekannter zu machen. Weiterhin trafen die PTC-Turniere in England keinen großen Zuspruch bei den dortigen Snookerfans. Es ist also nicht so schlimm für die Spieler und der Turnierkalender wird auch ein wenig dünner. In Deutschland bleibt es für die neue Saison bei zwei ET-Turnieren. Vom 21. - 24. August finden die Paul Hunter Classic in Fürth statt und vom 20. - 23. November geben sich die Profis die Hand in Mühlheim.