Montag, 25. Mai 2015

Acht Recken für die Maintour

Da war sie wieder, die World Snooker - Q School. Der Traum vieler Snookeramateure zur Teilnahme an der Maintour. Ruf in den Snookerhimmel: "Ja, ich will dabei sein. Gib mir das nötige Glück im Lauf der Bälle und lass meinen Gegner den Blitz ... ach nee, das ist unsportlich"

Internationale Erfahrungen sammeln: Robin Otto
Die Q School, das bedeutet zwei Turniere, aus denen sich jeweils die besten vier Spieler für ein Maintourticket der nächsten zwei Jahre qualifizieren können. Also auf nach Burton-upon-Trent, Stadt des besten Bieres in ganz England, Geburtstadt des Musikers und Wahlberliners Joe Jackson. So dachten sich das auch die deutschen Teilnehmer Sascha Lippe, Robin Otto und Lukas Kleckers. Sie folgten auf dem Weg zum Snookerolymp weiteren 163 Snookeramateuren in das Meadowside Leisure Centre. Amateure ist hier aber nur ein Wort, welches nicht auf das Spielniveau der Teilnehmer schließen lässt, denn mit am Start waren einige ehemalige Profis, wie Marcus Campbell, Adam Duffy oder Andy Hicks. Das bekamen auch die drei deutschen Starter beim ersten Q School-Turnier zu spüren. Für den mehrfachen Meister Sascha Lippe war bereits in der zweiten Runde das Turnier zu Ende, für Lukas Kleckers und Robin Otto eine Runde später.

Die vier Teilnehmer, welche sich nun für zwei Jahre auf der Maintour versuchen dürfen, sind die beiden Schotten Eden Sharav und Rhys Clark, der Waliser Daniel Wells und der englische Sydney Wilson. Wilson sollte den deutschen Besuchern der Paul Hunter Classic ein Begriff sein, gewann er doch dort im letzten Jahr den parallel stattfindenden Amateurcup. Daniel Wells, übrigens ehemaliger Klassenkamerad von Michael White, war bereits einmal auf der Maintour von 2008 bis 2010, konnte sich aber nicht halten und gewann dann 2011 lieber die European Championship.

Mund abgewischt und weiter für die drei deutschen Starter und auf zum zweiten Turnier. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Die Hoffnung auf den Snookerolymp hielt leider nicht lange an. So war für Lukas Kleckers in der zweiten Runde das Turnier zu Ende. Sascha und Robin hielten noch eine weitere Runde die deutsche Fahne hoch, mussten aber auch ihre Hoffnung, als Profi an der Maintour teilzunehmen erst einmal begraben.

Über das zweite Q School-Turnier haben sich zwei Rookies und zwei Snookeroldies qualifiziert. Zum ersten Mal auf der Maintour dürfen wir die beiden Waliser Gaz Allen und Duane Jones begrüßen. Eingefleischten Snookerfans werden die Namen Jason Weston und Paul Davisen wohl bekannt vorkommen. Beide haben Anfang der 90er ihr Snookerprofikarriere begonnen.

Bleiben wir gespannt, wer sich von den acht Recken auf der Maintour halten wird.

Dienstag, 5. Mai 2015

Working until Weltmeister

Stuart Bingham ist Weltmeister. Sein Traum wurde wahr, als er in einem dramatischen Finale von Sheffield, Shaun Murphy mit 18:15 besiegen konnte.

Bingham ist snookerverrückt, wie kein anderer im Profizirkus. Verrückt sein, genau das muss man aber auch, um im Reich der durch Training sich selbst kasteienden Snookerteers ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Bingham brauchte fast 20 Jahre als Profi für diesen Erfolg. Mit dem Gewinn der Amateurweltmeisterschaft  in 1996 wurde ihm eine goldene Snookerzukunft vorausgesagt. Was dann folgte, war ein auf und ab in den Weltranglisten, eher schlecht als recht. Auch für diese Weltmeisterschaft wurde dem 38-jährigen von den einschlägigen Wettbüros kaum zugetraut, den Titel zu gewinnen. 1:50 standen da die Quoten. Das der Familien-, Twitter-, und Facebookjunkie nun seinen Namen auf den dicken Pott des Weltmeisters gravieren darf, hat er ganz allein sich zu verdanken, seinem Fleiß, Schweiß und Blut beim Training.