Montag, 28. Februar 2011

China Open Qualifikation - Big Points für Kurt Maflin

Kurt Maflin - ein englischer Norweger
Der Norweger Kurt Maflin steht zum ersten Mal in seiner Karriere in der Endrunde eines Maintour-Events, den China Open. Eigentlich ist Maflin nur Wahlnorweger, geboren ist er in London. Die Liebe zog ihn in den Norden Europas. Er hatte einen fantastischen Lauf in den Qualifikationsrunden. Mit Siegen über Simon Bedford, Jack Lisowski , Dave Harold und Mark King hat er es sich verdient, in die Finalrunden nach Beijing einzuziehen. Auch Altmeister Jimmy White kann seinen Flug nach China buchen. Mit Siegen über Liu Chuang, Peter Lines und Dominic Dale ist der Liebling der Snookerfans für die Finalrunden qualifiziert.

Informationen China Open
Zeitraum 28.03. - 03.04.2011
Gesamtes Preisgeld: 325.000 Pfund
Punkte für den Sieger: 7000

Die China Open werden seit 2005 ausgetragen. Bis dato hat es folgende Finale gegeben:
2005 Ding Junhui - Stephen Hendry 9:5
2006 Mark Williams - John Higgins 9:8
2007 Graeme Dott - Jamie Cope 9:5
2008 Stephen Maguire - Shaun Murphy 10:9
2009 Peter Ebdon - John Higgins 10:8
2010 Mark Williams - Ding Junhui 10:6

Hier die Begegnungen:
Stephen Lee - Mark Williams
Ryan Day - Ronnie O'Sullivan
Matthew Stevens - Stephen Hendry
Kurt Maflin/Cao Yupeng - Ding Junhui
Stuart Bingham - Ali Carter
Marcus Campbell/Mei Xiwen - Mark Allen
Robert Milkins/Rouzi Maimaiti - Jamie Cope
Jimmy White/Tiang Pengfei - Mark Selby
Nigel Bond/Jin Long - John Higgins
Martin Gould - Ricky Walden
Ken Doherty/Li Hang - Graeme Dott
Joe Perry/Li Yan - Shaun Murphy
Mark Davis - Stephen Maguire
Judd Trump - Marco Fu
Gerard Greene/Yu Delu - Peter Ebdon
Barry Hawkins - Neil Robertson

Montag, 21. Februar 2011

Welsh Open – Higgins verteidigt seinen Titel

John Higgins
John Higgins gewinnt die Welsh Open in Newport mit 9:6 gegen Stephen Maguire und sichert sich damit seinen dritten Welsh-Open Titel. Es war ein hochklassiges Finale. Maguire wirkte fokussiert, wie schon lange nicht mehr. Bis zur Tee-Pause der ersten Session hatte er eine Pottingquote von 100 Prozent, einfach sensationell. Dabei pottete er den einen oder anderen "terrific shot" unter dem Beifall der Zuschauer.  Maguire, welcher im März 30 Jahre alt wird, konnte die erste Session mit 5:3 für sich entscheiden. Higgins, übrigens der Trainingspartner von Maguire, fand in der zweiten Session besser in sein Spiel und gewann die ersten vier Frames in Folge. Maguire konnte noch den 13ten Frame für sich entscheiden, aber Higgins bei den letzten beiden Frames nicht auf dem Weg zu seiner Titelverteidigung aufhalten.

Der Newport Centre-"Court"
Im Durchschnitt über die gesamte Partie, wurde ein Frame in 7, 2 Aufnahmen entschieden. Ein Zeichen für die hohe Klasse der Begegnung und dafür, dass Schotten auch mit Aufnahmen sehr sparsam umgehen. Mit Tränen in den Augen, seinem Vater gedenkend, nahm Higgins den Welsh Open Pokal entgegen und drehte eine Runde nach der anderen in der Arena in Newport - so lange, bis auch jeder Fan sein Siegerfoto hatte.

Sonntag, 20. Februar 2011

Welsh Open - Ein rein schottisches Finale steht fest

Maguire: Grimmig gucken hat geholfen
John Higgins und Stephen Maguire spielen heute Abend in Newport um die 5000 Punkte für die Weltrangliste. Dabei hat Higgins viel Kraft gespart bei seinem 6:2 Sieg über Ali Carter. Stephen Maguire hatte da schon etwas mehr Mühe in seinem Halbfinale gegen Mark Selby. Mit 6:5 ging diese Partie im Decider für den sympathischen Schotten aus. Im Finale trifft er somit auf seinen Landsmann Higgins, den Titelverteidiger.

Samstag, 19. Februar 2011

Welsh Open - Williams und Stevens raus

Mark Selby hat eine gute Saison
Für die walisischen Spieler war im Viertelfinale Ende der Snookerreise. Mark Williams musste sich Stephen Maguire mit 3:5 geschlagen geben und Matthew Stevens verlor gegen John Higgins mit dem gleichen Ergebnis.
Ali Carter kommt immer besser mit seinem neuen Cue zurecht und gewinnt gegen Ding Junhui ebenfalls mit 5:3. Mark Selby gewinnt in einem hochklassigen Match gegen Graeme Dott mit, wie sollte es anders sein, 5:3.
Damit kommt es heute um 14:00 Uhr zum ersten Halbfinale John Higgins gegen Alister Carter. Um 20:00 Uhr folgt dann die Partie Mark Selby gegen Stephen Maguire.

Die erste Session des Finales am morgigen Sonntag beginnt um 14:30 Uhr. Dann werden 8 Frames gespielt. Die restlichen Frames, es ist ein Finale best of 17, werden ab 20:00 Uhr ausgetragen.

Freitag, 18. Februar 2011

Welsh Open - 1000 Pfund für ein Maximum

Stephen Hendry, immer noch ein Gigant
Stephen Hendry drehte gestern Abend die Zeit zurück, als er ein sehr schönes Maximum im ersten Frame gegen Stephen Maguire erspielte. Es ist das zehnte Maximum auf der Maintour für den 42-jährigen Schotten. Vor knapp zwei Jahren, bei  der damaligen Weltmeisterschaft, erzielte der siebenmalige Weltmeister sein letztes Maximum. Dort hatte er noch 157.000 Pfund für das Break von 147 Punkten bekommen, gestern waren es gerade mal 1000. Das Maximum half Hendry aber nicht wirklich, da er die Partie gegen Maguire mit 2:4 verlor.

Zur Freude der walisischen Fans sind zwei Waliser im Viertelfinale, Mark Williams und Matthew Stevens. Williams erzielte dabei seinen zweiten Whitewash in Folge beim 4:0 gegen Jamie Cope. Stevens konnte in einem hochklassigen Match seinen Landsmann Ryan Day, welcher in der Runde vorher Ronnie O´Sullivan ausgeschaltet hatte, mit 4:3 schlagen und trifft nun auf John Higgins.

Die Viertelfinale:
Mark Selby - Graeme Dott, Fr. 14:00 Uhr
Mark Williams - Stephen Maguire, Fr. 14:00 Uhr
John Higgins - Matthew Stevens, Fr. 20:00 Uhr
Ali Carter - Ding Junhui, Fr. 20:00 Uhr

Donnerstag, 17. Februar 2011

Welsh Open - Die Waliser punkten

Matthew Stevens - Liebling der walisischen Fans
Drei Waliser stehen in den letzten 16 der Turnierverbliebenen bei den Welsh Open in Newport. Das ist schon jetzt ein toller Erfolg für die einheimischen Spieler und ein Glück für die zuschauenden Landsmänner (und –frauen).

Nachdem bereits am Dienstag Mark Williams die zweite Runde in Newport erreicht hat, zogen seine beiden Teamkollegen gestern nach. Die schwerste Aufgabe, jedenfalls auf dem Papier, hatte Ryan Day, welcher gegen Ronnie O'Sullivan antreten durfte. Day machte kaum Fehler und konnte am Ende des Abends seinen ersten Sieg in seiner Profikarriere über O’Sullivan feiern. O‘Sullivan wird durch das Ausscheiden in der ersten Runde bei den Welsh Open bei der Weltmeisterschaft nicht unter die TOP-8 gesetzt – das steht seit gestern fest.

Auch der zweite Waliser am gestrigen Turniertag konnte überzeugen. Matthew Stevens verpasste Shaun Murphy einen sogenannten Whitewash, ein 4:0. Stevens zählt mit seinen 33 Lenzen schon fast zu den alten Snookerhasen, Snookerfans in aller Welt mögen seine offene und freundliche Art.

Ergebnisse der 2. Runde:
John Higgins - Dave Harold 4:1
Mark Selby - Mark King 4:2
Ali Carter - Peter Ebdon 4:1
Mark Williams - Jamie Cope 4:0
Ryan Day - Matthew Stevens 3:4
Mark Allen - Ding Junhui 3:4
Stephen Hendry - Stephen Maguire 2:4
Graeme Dott - Neil Robertson 4:1

Mittwoch, 16. Februar 2011

Welsh Open - Williams in Topform

Anfang des Monats erst hat Mark Williams die German Masters in Berlin gewonnen und schon stürmt er weiter im Turniergeschehen der Maintour. In der ersten Runde am gestrigen Tag hat er mit einem 4:0 Marco Fu keine Chance gelassen. Mit Breaks von 51, 100 und 120 sprüht er im Moment nur so vor Spiellaune.

Mark Selby tat sich gestern gegen Stuart Bingham schon etwas schwerer. Beim Stande von 3:3 kam es zum Decider und Bingham legte eine 53er Serie vor, bevor er eine gerade Rote verschoss zum Zwischenstand von 53:15 im siebten Frame. Selby spielte eine unglaublich schwere Clearance von 52 Punkten zum 4:3 Endstand und freute sich mit seiner inzwischen weltberühmten Selby-Faust.

Überhaupt gehen viele Begegnungen der ersten Runde mit 4:3 aus. Das neue Format zu den Welsh Open mit best of 7 und das Auslassen der Teepause bringen für den Zuschauer sehr viel Spannung ins Spiel.

Ergebnisse 1. Runde:
John Higgins - Jack Lisowski 4:3
Ricky Walden - Dave Harold 3:4
Allister Carter - Barry Hawkins 4:3
Peter Ebdon - Dominic Dale 4:2
Mark Allen - Rod Lawler 4:1
Ding Junhui - Marcus Campbell 4:3
Mark Williams - Marco Fu 4:0
Jamie Cope - Rory McLeod 4:3
Mark Selby - Stuart Bingham 4:3
Mark King - Michael Holt 4:1
Graeme Dott - Jamie Burnett 4:1
Neil Robertson - Nigel Bond 4:2
Ronnie O'Sullivan - Ryan Day 2:4
Shaun Murphy - Matthew Stevens 0:4
Stephen Hendry - Joe Perry 4:0
Stephen Maguire - Gerard Greene 4:2

Montag, 14. Februar 2011

Welsh Open - Tradition ist Trumph

Klammheimlich beginnen heute die Welsh Open. Nach dem Riesenhype der German Masters Anfang des Monats hat der gemeine Snookerfan beinahe eines der traditionsreichsten Turniere der Maintour vergessen. Der Sieger der Welsh Open erhält zwar "nur" 30.000 britische Pfund, aber dieses "kleine" Turnier ist unglaublich wichtig für die Snookerprofis. Die nächste Aktualisierung der Weltrangliste findet genau nach den Welsh Open statt. Und diese Rangliste gilt dann für das seeding für die China Open und die Weltmeisterschaften.

Montag, 7. Februar 2011

German Masters Tagebuch - Mark Williams ist der Snookerkönig

Mark William mit Trophäe
Das Finale zwischen Mark Selby und Mark Williams stand ganz im Zeichen dessen, was den Snookersport eigentlich auszeichnet – taktisches Verständnis mit ausgezeichnetem, technischem Spielvermögen. Außergewöhnliche fünf re-racks musste der Schiedsrichter Jan Verhaas aufbauen, weil sich die beiden Finalgegner festgespielt hatten und keiner einen Fehler machen wollte – ein Zeichen für das hohe spielerische Niveau auf dem sich die beiden Marks bewegen. Williams konnte auf 7:4 davonziehen, aber unter dem Jubel der anwesenden Zuschauer glich Selby zum 7:7 aus. Die letzten beiden Frames im Tempodrom sicherte sich Williams zum 9:7 Endstand.

Unter minutenlangen standing ovations der Snookerzuschauer nimmt der Waliser die Siegestrophäe der German Masters im Tempodrom entgegen. Es war eine sehr erfolgreiche Turnierwoche für Williams, ist er nicht nur um 50.000 Euro Preisgeld reicher, sondern macht auch einen Sprung auf Platz 2 der Weltrangliste.
Mit den German Masters hat der Veranstalter Dragonstars eine ganz außergewöhnliche Veranstaltung  geschaffen. Man kann den Zuschauern nur gratulieren, die live im Tempodrom dabei waren. Zur nächsten German Masters, Anfang 2012, wird kein Zuschauerplatz in der Arena freibleiben – das ist sicher. Dann werden die Spieler auch Gläser für ihre Getränke an den Snookertischen vorfinden – übrigens das einzige, was es zu verbessern gilt.

Williams, Selby und Verhaas am reracken

Nur keine Fehler machen, der Gegner ist gnadenlos

Veranstalter Thomas Cesal freute sich mit den Fans

Sonntag, 6. Februar 2011

German Masters - Ergebnisübersicht

(WC = Wildcard / L32 = Last 32)

Mittwoch, 02.02.2011 - 20:00 Uhr
WC1 Anthony Hamilton - Pawel Leyk 5:1
WC2 Thanawat Thirapongaiboon - Tomasz Skalski 5:3
WC3 Jack Lisowski - Luca Brecel 5 :2
WC5 Nigel Bond - Stefan Kasper 5:2
WC7 Joe Swail - Hans Blanckaert 5:0

Donnerstag, 03.02.2011 - 10:00 Uhr
WC4 Liu Song - Daniel Wells 2:5
WC6 Anthony McGill - Mario Wehrmann 5:0
WC8 Robert Milkins - Lasse Münstermann 5:1
L32 Stephen Hendry - Judd Trump 5:2
L32 Ding Junhui - Matthew Stevens 5:1

Donnerstag, 03.02.2011 - 15:00 Uhr
L32 Graeme Dott - Thanawat Thirapongaiboon 5:1
L32 Mark Selby - Nigel Bond 5:1
L32 Peter Ebdon - Andrew Higginson 5:3
L32 Ronnie O'Sullivan - Dominic Dale
L32 Mark Allen - Joe Swail 3:5

Donnerstag, 03.02.2011 - 20:00 Uhr
L32 Neil Robertson - Anthony Hamilton 4:5
L32 Ricky Walden - Jack Lisowski 5:3
L32 Jamie Cope - Joe Perry 3:5
L32 Ali Carter - Stephen Lee 5:4
L32 Shaun Murphy - Ryan Day 5:3

Freitag, 04.02.2011 - 10:00 Uhr
L32 Stephen Maguire -Daniel Wells 5:2
L32 Mark Williams - Anthony McGill 5:1
L32 Mark King - Marko Fu 1:5
L32 John Higgins - Robert Milkins 5:3

Freitag, 04.02.2011 - 15:00 Uhr
Anthony Hamilton - Graeme Dott 2:5
Mark Selby - Stephen Hendry 5:3
Peter Ebdon - Ding Junhui 2:5
Shaun Murphy - Joe Swail 2:5

Freitag, 04.02.2011 - 20:00 Uhr
Ricky Walden - Stephen Maguire 0:5
Mark Williams - Dominic Dale 5:2
Joe Perry - Ali Carter 5:1
Marco Fu - John Higgins

Samstag, 05.02.2011 - 12:30 Uhr
Graeme Dott - Stephen Maguire 5:2
Mark Selby - Ding Junhui 5:1
Mark Williams - Joe Perry 5:1
Joe Swail - Marco Fu 1:5

Samstag, 05.02.2011 - 19:00 Uhr
Graeme Dott- Mark Selby 4:6
Mark Williams- Marco Fu 6:3

Sonntag, 06.02.2011 - 14:00 Uhr
Mark Williams - Mark Selby 5:3 (1. Session)

Sonntag, 06.02.2011 - 20:00 Uhr
Mark Williams - Mark Selby 9:7

Samstag, 5. Februar 2011

German Masters Tagebuch - Halbfinale vor ausverkauftem Haus

Marco Fu grübelt
Die Halbfinale am Abend fanden zum ersten Mal vor ausverkauftem Haus statt. 2500 Zuschauer bejubelten den Einzug der vier Kontrahenten. Mark Williams zeigte sich in ausgezeichneter Spiellaune und gewann mit 6:3 gegen Marco Fu.  Williams sagte uns nach dem Spiel „Es ist unglaublich, was ein gesundes Selbstvertrauen für einen tun kann. Es ist zwar unrealistisch, dass ich meine herausragende Form von vor über 10 Jahren wieder finde, aber es macht Spaß hier zu spielen. Das hier ist eine fantastische Arena mit elektrisierender Stimmung, einfach Wahnsinn!“
Das weitere Halbfinale konnte Mark Selby mit 6:4 gegen Graeme Dott für sich entscheiden. Auch Selby sagte nach dem Erreichen des Finales in der Pressekonferenz, dass er noch nie ein so tolles Publikum, wie in Berlin erlebt hat. Die Stimmung wäre einfach sensationell.


Stimmung am Siedepunkt: Berlin

Der Fernsehkommentar von Rolf Kalb war käuflich

German Masters - Interview mit Pawel Leyk "Man muss jung anfangen"

Pawel Leyk
Interview mit Pawel Leyk (13), Snooker-Nachwuchstalent aus Berlin

"Man muss jung anfangen"

Coopzeitung: Am Mittwochabend bist du bei der Wildcard-Round der German Masters 2011 gegen den Snooker-Profi Anthony Hamilton angetreten. Wie hast du dich gefühlt?

Pawel Leyk: Am Anfang war ich ziemlich aufgeregt. Dann habe ich gemerkt, dass gar nicht so viele Leute da waren, wie bei anderen Spielen, an denen ich mitgemacht habe. Das hat mich ein wenig beruhigt. Von da an hat es richtig Spass gemacht. Im 1. Frame habe ich Anthony Hamilton ganz schön ins Schwitzen gebracht, habe ihn dann aber doch verloren. Im 2. Frame hat er deutlich gewonnen. Im 3. Frame musste er auf dem Stuhl sitzen bleiben, während ich ein 67-er Break gemacht habe. Er hat da schon Snooker gebraucht und nach einer verschossenen Schwarzen aufgegeben. Den 4. Frame hat Hamilton ziemlich knapp gewonnen. Danach gabs das Midsession Interval, die 20-minütige Pause. Das hat mich irgendwie rausgebracht und ich kam nicht mehr richtig rein.

Wie kamst du zum Snooker spielen?
Vor vier Jahren, mit neun, habe ich um die Ecke ein Snookercenter entdeckt. Zuvor hatte ich an der Schule manchmal in der Pause Poolbillard gespielt. Snooker hat auch Spass gemacht und mit zehn habe ich es dann richtig kapiert. Von da an habe ich regelmässig trainiert: zuerst jeden Tag drei bis vier Stunden, jetzt, da die Schule anstrengender ist noch zwei Stunden. Nach dem Training spiele ich noch ein wenig.

Wo liegt der Unterschied zwischen Training und Spielen?
Beim Training konzentriert man sich auf Situationen, die einem Mühe bereiten. Wenn ich zum Beispiel mit dem weissen Spielball einen roten Ball anspielen will und über Bande gehen muss, weil der braune Ball dazwischen liegt. Auch hier bei den German Masters trainieren die Profis in den Pausen Backstage Situationen, die daneben gingen.

Du hast gesagt, dass du schon vor einem grösseren Publikum gespielt hast. Wo war das?
Das war an Exhibitions, das sind Spassturniere gegen Profis. Da gehts ziemlich locker zu und her und es wird viel gelacht. Ich spielte gegen Stephen Maguire in unserem Center in Berlin, gegen Steve Davis in Erfurt, gegen Jimmy White hier im Tempdrom Berlin und gegen Chris Henry und Steve Davis in Cottbus.

Der Trainer von Leyk, Thomas Schleske
Wie kamst du dazu, wurdest du eingeladen?
In Cottbus durfte ich meinen Trainer Thomas Schleske vertreten, in Berlin wurde ich eingeladen und für das Turnier in Erfurt habe ich mich qualifiziert. Das heisst, ich musste zuerst gegen andere Amateure antreten, die sich auch dafür interessiert haben.

Haben die Profis, gegen die du gespielt hast, eine unterschiedliche Taktik?
Jeder Spieler hat seine eigene Taktik. Ich auch. Wenn ich mich gut fühle, dann spiele ich eher aggressiv und wage mich auch an schwierige Bälle, wenn es nicht so mein Tag ist, bin ich vorsichtig und spiele eher auf Safeties.

Hast du schon erlebt, dass sich der Spielverlauf total verändert hat?
Ja, schon sehr oft. Es ist häufig passiert, dass ich 2:0 im Rückstand war und dann 3:2 gewonnen habe. Immer dann, wenn ich das Gefühl hatte, ich könne bald aufgeben und dem Gegner die Hand schütteln, habe ich mich nochmal richtig zusammengerissen. Das war dann für den Gegner schon sehr ärgerlich. 

Kannst du dir vorstellen Profispieler zu werden?
Pawel Leyk im Interview mit Anna Bähler
Ja, ich hoffe sehr, dass ich das schaffe. Es wird allerdings wirklich harte Arbeit. Ich muss mich gegen richtig gute Spieler durchsetzen. Dieses Jahr wurde ich Berliner Meister in den Kategorien U16 und U19. Im letzten Jahr wurde ich 2. in der Kategorie U16 und 3. in der Kategorie U19 bei den Deutschen Meisterschaften. Mal schauen, wie es dieses Jahr wird.

Wie reagieren deine gleichaltrigen Kollegen auf deinen Erfolg?
Zwei gute Freunde haben am Mittwoch zugeguckt und sich gewünscht, sie wären an meiner Stelle. Aber sie wissen auch, dass sie die Chance dazu verpasst haben. Man muss jung anfangen mit dem Training.

Interview: Anna Bähler, Foto: Christian Hauburg

German Masters Tagebuch - Anstrengender Tag

Joe Swail traute seinen Augen nicht
Der Samstag, ein weiterer anstrengender Tag für die Snookerprofis, denn die Gewinner des mittäglichen Viertelfinales dürfen am Abend die Halbfinale bestreiten. Im Leben eines Snookerprofis auf der Maintour sind zwei Begegnungen an einem Tag eher ungewöhnlich. Normalerweise wird im Turnierverlauf nur eine Begegnung pro Tag ausgetragen.
Mark Williams hatte sich sehr viel für diesen Tag vorgenommen und fertigte seinen Gegner Joe Perry mit 5:1 in nicht einmal 90 Minuten Nettospielzeit ab und verschaffte sich so eine lange Teepause bis zu seinem Halbfinale. Auch die Sieger der anderen Partien gewannen diese klar. Graeme Dott gewann gegen Stephen Maguire mit 5:2 und Marco Fu gegen Joe Swail ebenfalls mit 5:1. Sehr stark spielte Mark Selby gegen Ding Junhui. Eine Trefferquote von 96 Prozent war die Basis für ein 5:1 gegen Junhui. Die Zuschauer konnten in diesem Viertelfinale vier Centuries bestaunen,  140 von Dott, 122 von Williams, 118 von Ding und 130 von Maguire.

Ding Junhui artistisch

German Masters Tagebuch - die deutschen Schiedsrichter

Drei deutsche Schiedrichter sind bei den German Masters dabei. Jan Verhaas hat mit Bernie Mickeleit mit den Debütanten Marcel Eckardt, Theo Selbertinger und Dominik Haug eine schöne Auswahl getroffen. Beobachtet wurden diese bei der von Barry Hearn neu geschaffenen PTC-Serie und danach für das German Masters nominiert.

Theo Selbertinger

Der neue James Bond?

Dominik Haug (rechts im Bild)

Marcel Eckardt

Jan Verhaas, Terry Camilleri und Marcel Eckardt

Freitag, 4. Februar 2011

German Masters Tagebuch - Stimmung gigantisch

Moderator und Kommentator in
Personalunion: Rolf Kalb

Es wurde auch noch gespielt an diesem für die Profis traurigen Tag. Zum Achtelfinale zwischen Stephen Hendry und Mark Selby war das Tempodrom nahezu ausverkauft – die Stimmung grandios. Der Kommentator von Eurosport, Rolf Kalb, brachte das Publikum vor der Partie in Stimmung, frenetischer Applaus wurde einstudiert. Mark Selby konnte das qualitativ gute Match mit 5:3 für sich entscheiden. „Spiele gegen Hendry sind immer etwas ganz besonderes, er ist schon jetzt eine lebende Snookerlegende. Ich habe mich einfach auf mein eigenes Spiel konzentriert und das hat fantastisch funktioniert.“ sagte Selby im anschließenden Interview.

Stephen Hendry - schon Altmeister?

Mark Selby hat Respekt vor den alten Hasen

Was für ein Arm. Aber Joe Swail trifft.

German Masters Tagebuch - John Higgins Senior verstorben

Traurige Nachricht am dritten Turniertag. Der Vater von John Higgins, John Higgins Senior, verstarb nach langem Kampf gegen den Krebs. Der 67-Jährige, welcher mit seiner Frau Josephine in Wishaw lebte, war bei Spielern und Offiziellen des Snookersports sehr beliebt. Er begleitete seinen Sohn seit 1992 – seither ist John Higgins Profi - bei den Reisen zu fast allen Maintour-Turnieren.
John Higgins hatte in seine heutige 10 Uhr – Partie gegen Robert Milkins mit 5:3 gewonnen und danach erfahren, dass sich der Gesundheitszustand seines Vaters sehr verschlechtert habe. Sofort nach der Partie machte er sich auf den Weg zum Flughafen. In einer kurzen Mitteilung an den Veranstalter der German Masters Dragonstars ließ Higgins verlauten, dass er auf das Verständnis der Snookerfans hoffe und sie verstehen, dass die Familie in diesem Moment an erster Stelle steht.
 Beim Einchecken auf seinen Flug nach Glasgow wurde ihm der Tod seines Vaters mitgeteilt.

Donnerstag, 3. Februar 2011

German Masters Tagebuch - der Weltmeister ist raus

Hamilton freute sich riesig
über seine gute Leistung
Eine weitere Überraschung an diesem zweiten Turniertag war der Sieg von Anthony Hamilton über den amtierenden Weltmeister Neil Robertson. Der sympathische Australier hatte vor der Abreise zu den German Masters seinen Ausweis verloren und erhielt seinen Ersatzausweis erst zur Mittagszeit in London, so dass er aus kurz vor 14 Uhr Richtung Deutschland abfliegen konnte. Nach seiner verlorenen Begegnung gab er im Interview zu: "Das war eine sehr schlechte Vorbereitung für dieses Turnier. Die anderthalb Stunden Ruhe im Berliner Hotel reichten mir nicht, um mich auf das Match gegen Anthony Hamilton vorzubereiten. Dabei hatte ich mir nach der Abmeldung von O´Sullivan so große Chancen auf die Trophäe der German Masters ausgerechnet.". Das Spiel ging mit 5:4 auf dem Spielzettel knapp für Hamilton aus, aber wer die Partie live im Tempodrom verfolgte, sah einen unglaublich starken Hamilton. 3 von 5 Frames gewann er durch ein Century!
Neil Robertson: Er hatte einen anstrengenden Tag ohne Erfolg

Hamilton in seiner Lieblingspose



Jan Verhaas, Robertson und Hamilton warten auf ihr Match

German Masters Tagebuch - Die Playerslounge

Wie sieht es eigentlich in der Playerslounge aus? Wie entspannt sich ein Profi zwischen seinen Auftritten? Wie bereitet er sich vor? Hier ein paar Blicke hinter die Kulissen der Snookerstars:

Die Playerslounge: kalte und warme Getränke und natürlich Platz für Smalltalk.

Joe Perry freut sich über die Liveübertragung aus dem Tempodrom

Jamie Cope freut sich mit

Mark Allen smst

Lasse Münstermann tauscht sich mit Liu Song aus

Maike Kesseler entspannt Dominic Dale

Sascha Lippe gibt seine Erfahrung an Pawel Leyk weiter

Die Presse, eingerahmt von Dominic Dale und Matthew Stevens

German Masters Tagebuch - Münstermann hat richtig Spaß

Freute sich über das viele Publikum
bei seinem Auftritt:
Lasse Münstermann
Lasse Münstermann hat sich seinen Startplatz bei den German Masters als zweitbester Amateurspieler der EPTC erkämpft (vor ihm nur Luca Brecel). Sein Gegner in der morgendlichen Luft des Tempodrom, Robert Milkins, war also gewarnt. Milkins agierte sehr vorsichtig und gewann die Partie mit 5:1, aber Münstermann hatte durchaus Chancen das Match zu gewinnen. Trotz des Ausscheidens in der ersten Runde möchte Münstermann noch einmal richtig an seiner Snookergeschichte arbeiten. Seinen Trainingstisch wird er mit den gleichen Banden ausstatten, wie die Tische auf der Maintour und er hat sich zur Q-School angemeldet. Die Q-School der World Snooker Association besteht aus drei Turnieren im Mai 2011 in der Snookeracademy in Sheffield. Die vier Halbfinalisten aus jedem dieser Turniere qualifizieren sich für die Maintour 2011/12.

Eine kleine Überraschung gab es auch an diesem Vormittag. Daniel Wells, ebenfalls Amateur, gewann seine Partie gegen den Profi Liu Song mit 5:2.

Schade auch, dass Mario Wehrmann erst gar nicht angetreten ist - hätte die WSA für ihn doch einem anderen Spieler eine Wildcard geben können.

Die Ergebnisse in der Übersicht (Donnerstag, 10:00 Uhr):
Liu Song - Daniel Wells 2:5
Anthony McGill - Mario Wehrmann 5:0
Robert Milkins - Lasse Münstermann 5:1
Stephen Hendry - Judd Trump 5:2
Ding Junhui - Matthew Stevens 5:1

Daniel Wells freute sich sehr über seinen Sieg in der Wildcard-Runde
5:1 für Ding Junhui (rechts) gegen Matthew Stevens

Backstage präsentierte Ali Carter sein neues John Parris Spielcue

Mittwoch, 2. Februar 2011

German Masters Tagebuch - die ersten Spiele

Anthony Hamilton wartet auf
Einlaß in die Arena
Vor 500 Zuschauern wurden die German Masters am Mittwochabend von fünf Partien der Wildcardrunde eröffnet. Unter diesen, zwei deutsche Spieler: Der 13-jährige Lokalmatador Pawel Leyk aus Berlin und Stefan Kasper aus Memmingen, amtierender Deutscher Meister. Die Zuschauer jubelten, als Leyk vor ihnen ein 67er Break gegen Anthony Hamilton zauberte und sich damit einen Frame sicherte. Leider blieb es bei diesem Frame und Hamilton zog mit 5:1 in die nächste Runde ein. Auch Stefan Kasper schaffte nicht den Sprung unter die letzten 32 des Turniers. Er musste sich mit 2:5 gegen Nigel Bond geschlagen geben. Nigel Bond zollte dem 22-jährigen nach der Partie aber großen Respekt.

Alle Partien des Mittwochabend in der Übersicht
Anthony Hamilton - Pawel Leyk 5:1
Thanawat Thirapongaiboon - Tomasz Skalski 5:3
Jack Lisowski - Luca Brecel 5 :2
Nigel Bond - Stefan Kasper 5:2
Joe Swail - Hans Blanckaert 5:0

Immerhin 500 Zuschauer am Mittwochabend in Berlin

Schiedrichter Dominik Haug lost den Beginner der Partie zwischen Joe Swail und Hans Blanckaert bereits vor Betreten der Halle aus.

Stefan Kasper, german player

Was Pawel Leyk im Hintergrund über Anthony Hamilton denkt?

"Pawel Leyk, sixtyseven" - Respekt!

Kleine Randnotiz des ersten Tages: Ronnie O´Sullivan sagte seine Teilnahme bei den German Masters wegen Erkältung ab. Who cares?